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Grauer Star (Katarakt)

Beim Grauen Star handelt es sich um einen natürlichen Alterungsprozess der Linse im Auge.
Im Laufe des Lebens wird die Linse härter und trübt zunehmend ein. Das Sehen wird dadurch schlechter. Typische Symptome des Grauen Stars sind: allmähliche Sehverschlechterung, trübe oder verschwommene Sicht, erhöhte Blendempfindlichkeit und Abnahme des Farben- und Kontrastsehens. Die einzige Therapiemöglichkeit des Grauen Stars ist der Austausch der trüben natürlichen Linse durch eine klare Kunstlinse. Diese Katarakt-Operation kann heutzutage in den meisten Fällen als kurzer Eingriff ambulant unter lokaler Betäubung durchgeführt werden. Die Staroperation zählt zu den häufigsten Operationen in der Medizin überhaupt.

Beim Grauen Star (auch Katarakt genannt) handelt es sich um einen natürlichen Alterungsprozess der Linse im Auge. Die beim Neugeborenen noch völlig klare und weiche, gallertartige Linse wird mit zunehmendem Lebensalter härter, dicker und trüber. Bereits 50% der Menschen bekommen zwischen dem 52. Und 64. Lebensjahr einen Grauen Star, ohne zunächst eine Sehverschlechterung wahrzunehmen. Weit über 90% der Menschen zwischen 65 und 75 Jahren sind vom Grauen Star betroffen. Da die Bevölkerung immer älter wird, wird praktisch jeder ältere Mensch irgendwann mit dem Thema Katarakt-OP konfrontiert.

Auch jüngere Menschen (und selten sogar Babys) können einen Grauen Star bekommen. Mögliche begünstigende Ursachen sind unter anderem:

  • vorherige Augenverletzungen
  • Diabetes mellitus
  • Vorherige Augenoperationen
  • Medikamentennebenwirkungen (z.B. Cortison)
  • Rauchen
  • Diverse Ursachen für angeborene Katarakt

Der „Altersstar“ ist aber die bei weitem häufigste Katarakt-Form.

Die Trübung der Linse entsteht dabei durch – meist altersbedingte – Veränderungen des Stoffwechsels. Das Gefüge der Linse wird dabei so verändert, dass sie nicht mehr klar und durchsichtig ist.

Typische Symptome des Grauen Stars sind unter anderem:

  • verringertes Sehvermögen (sog. Visusabfall)
  • trübe oder verschwommene Sicht
  • erhöhte Blendempfindlichkeit (besonders nachts und bei tiefstehender Sonne)
  • schlechteres Farb- und Kontrastsehen

Diagnose des Grauen Stars

Der Graue Star wird augenärztlich mittels Sehtests und Untersuchung an der Spaltlampe diagnostiziert.

Oft kann man die Linsentrübung bereits bei enger Pupille erkennen. Zur Diagnosesicherung und insbesondere vor der Operation müssen jedoch die Linse und das gesamte Auge bei erweiterter Pupille untersucht werden.

Diese Pupillenerweiterung erfolgt mittels Augentropfen, die rund eine halbe Stunde einwirken müssen. Anschließend besteht für mehrere Stunden ein Fahrverbot. Sie sollten daher mit einem Fahrer oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu uns in die Praxis kommen.

Untersuchung des Auges an der Spaltlampe

Untersuchung des Auges an der Spaltlampe

Therapie des Grauen Stars

Modell eines Auges und einer künstlichen Intraokularlinse

Der Graue Star kann weder mit Medikamenten noch mit Training behandelt werden. Die getrübte Linse muss operativ entfernt und durch eine klare Kunstlinse ersetzt werden, um wieder ein besseres Sehvermögen herzustellen.

In den allermeisten Fällen kann diese Operation, bei der die eigene getrübte Linse durch eine klare künstliche Intraokularlinse (IOL) ersetzt wird, problemlos ambulant in lokaler Betäubung durchgeführt werden.
In unserem ambulanten OP-Zentrum werden Sie von einem erfahrenen und eingespielten Team betreut und vor, während sowie nach der Operation von einer Anästhesistin oder einem Anästhesisten überwacht.

Da die Katarakt ein natürlicher Alterungsprozess ist und die Bevölkerung stetig älter wird, ist die Staroperation eine der weltweit am häufigsten durchgeführten Operationen überhaupt und seit Jahrzehnten etabliert. Alleine in Deutschland werden jährlich rund 900.000 Kataraktoperationen vorgenommen.

Wie wird die Operation durchgeführt?

Die Operation wird für Sie als Patientin / Patient komfortabel in Rückenlage durchgeführt.

Operiert wird mittels Kleinschnitt-Technik durch einen kleinen, sich nach der Operation nahtlos selbst verschließenden Schnitt (rund 2mm) und noch kleinere Hilfsschnitte. Die körpereigene Linse wird zerkleinert und abgesaugt und anschließend durch eine Kunstlinse ersetzt.

Nach der Operation wird das Auge mittels Salbenverband versorgt, welcher bis zur Kontrolle am nächsten Tag auf dem Auge verbleibt. Die Kunstlinse ist für Sie nach der Operation nicht zu spüren und kann in der Regel lebenslang im Auge verbleiben.

Die Operation erfolgt mittels Kleinschnitttechnik unter dem OP-Mikroskop

Die Operation erfolgt mittels Kleinschnitttechnik unter dem OP-Mikroskop

Die Operation erfolgt mittels Kleinschnitttechnik unter dem OP-Mikroskop

In unserem OP-Zentrum legen wir Wert auf eine ruhige und für Sie angenehme Atmosphäre

Die Wahl der richtigen Intraokularlinse (IOL)

Die Wahl der richtigen Intraokularlinse hängt stark von den individuellen Gegebenheiten des Patienten ab. Im Rahmen der OP-Voruntersuchung werden zunächst Ihre Augen genau vermessen, um die sog. Refraktionswerte zu erhalten. Hierbei wird auch untersucht, ob bei Ihnen eine Hornhautverkrümmung (sog. Astigmatismus) vorliegt.
Sofern Sie alte Brillen besitzen, dürfen Sie diese gerne zur OP-Voruntersuchung mitbringen. Informationen über frühere Refraktionswerte erlauben eine noch bessere Evaluation und Beratung Ihrer individuellen Situation.

Monofokale Intraokularlinse

Dies ist die Standardlinse mit einem Brennpunkt. Die Linse stellt also entweder in der Ferne oder in der Nähe scharf. Als Patient sind Sie nach der Operation auf eine Brille mindestens in einer Distanz, häufig auch auf eine Gleitsichtsbrille (insbesondere auch bei Vorliegen einer Hornhautverkrümmung) angewiesen.
Monofokale Intraokularlinsen sind eine gute Option für Patienten, die ihr Leben lang eine Brille getragen haben und denen das weitere Tragen einer Brille nichts ausmacht.

Kosten

Die Kosten einer monofokalen IOL werden vollständig von Ihrer Krankenversicherung getragen. Lediglich die Kosten für die zwingende optische Biometrie (Ausmessung des Auges zur Linsenschätzung) sowie mögliche Zusatzuntersuchungen (wie z.B. die optische Kohärenztomographie) müssen selbst getragen werden.

Premium-IOL (Intraokularlinsen mit Zusatznutzen)

Als Premium-IOL werden kurz zusammengefasst all die Intraokularlinsen bezeichnet, die eine größere Brillenunabhängigkeit bieten als die monofokale Standard-IOL.
Dennoch bleibt zu beachten, dass jedes Auge individuell ist und auch bei sorgfältiger Vermessung und Schätzung der richtigen Linsenstärke ein brillenfreies Sehen nach der Kataraktoperation für keine Entfernung garantiert werden kann. Sie sollten aber auf jeden Fall mit einem geringeren Brillenbedarf rechnen können als mit der Standard-IOL.

Es gibt mehrere Premium-IOL, die Sie wählen können:

  • Monofokallinse der neuesten Generation / asphärische Linsen mit erweiterter Tiefenschärfe:
    mittels dieser IOL wird scharfes Sehen in der Ferne sowie im Komfortbereich (ca. 66 cm vom Auge entfernt) angestrebt. Mindestens eine Lesebrille bleibt weiterhin notwendig. Die Implantation einer solchen IOL ist nur bei fehlender oder sehr geringer Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) sinnvoll.
  • Asphärische IOL mit Violettfilter:
    Hierbei handelt es sich um eine asphärische Monofokallinse mit UV- und Violettlichtfilter. Sie kann zusätzlichen Schutz für Ihre Netzhaut vor potenziell schädigendem, energiereichem Licht im UV- und Violettbereich bieten. Gesundes blaues Licht wird jedoch in das Auge gelassen. Der Seheindruck entspricht etwas mehr dem der natürlichen Linse („weicherer Weißton“), weshalb sie sich auch als Linse bei einseitiger Star-OP gut eignet.
  • Multifokale IOL:
    Diese Linsen haben Brennpunkte für die Ferne und für die Nähe. Daraus resultiert eine relative Brillenunabhängigkeit in Ferne und Nähe. Im Prinzip wird die Alterssichtigkeit mit dieser IOL korrigiert. Multifokallinsen sind empfehlenswert für Patienten, die eine größtmögliche Brillenunabhängigkeit anstreben. Voraussetzung ist auch hier, dass (fast) keine Hornhautverkrümmung vorhanden ist. Als Nebenwirkung verursachen diese Linsen in gewissem Maße Streulichtphänomene (sog. Halos, Blendungs- und Strahlenkränze) um Lichtquellen, beispielsweise Scheinwerfer, was individuell unterschiedlich empfunden wird. Eine absolute Brillenunabhängigkeit kann man auch bei diesen Linsen nicht versprechen. Diese Intraokularlinsen sind eher ungeeignet für Personen, die in der Dunkelheit viel Auto fahren oder bei vorbestehenden Makulaerkrankungen.
  • Torische Linsen und multifokal-torische Linsen:
    Dies sind komplexe Linsen, die zusätzlich die Hornhautverkrümmung mit auskorrigieren. Es wird angestrebt, alle Brechfehler des Auges zu korrigieren, sodass eine relative Brillenunabhängigkeit in allen Distanzen erreicht wird. Weiterhin gilt das Gleiche wie für multifokale IOL. Insbesondere kann auch für diese IOL keine Brillenfreiheit garantiert werden.
Kosten für Premiumlinsen

Der Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) umfasst lediglich die Operation und Implantation einer monofokalen Standardlinse. Alle zusätzlichen Kosten müssen vom Patienten selbst getragen werden. Gerne informieren wir Sie beim ärztlichen Gespräch, welche Linsenoptionen für Sie in Frage kommen und mit welchen Zusatzkosten Sie rechnen müssen.

Bei Privatversicherten werden die Kosten für Premiumlinsen teilweise von den privaten Krankenversicherungen (PKV) getragen. Gerne beraten wir Sie beim ärztlichen Gespräch über die Optionen und Kosten.

Individuelle Beratung vor der Operation

Individuelle Beratung vor der Operation

Die ausführliche Untersuchung und Beratung sind unabdingbar, um für Ihr individuelles Auge und Ihre individuellen Bedürfnisse die richtige Linse auszuwählen. Lassen Sie sich hierzu gerne umfangreich von uns beraten.

Wir freuen uns darauf, Sie in unserem OP-Zentrum begrüßen zu dürfen.

Weitere Informationen unter augeninfo.de.